Pflanzenkrankheiten
Gall-Pockenmilben Johannisbeergallmilben Beutelgallmilbe Birnengitterrost Braunfäule Monilia Stachelbeermehltau Säulenrost Taschenktank
Apfelmehltau und andere Echte Mehltauarten
Die Krankheit und ihre Entwicklung
Die im Frühjahr aus den infizierten Knospen herauswachsenden Blätter und Blüten sind schon mit mehligem Belag überzogen und demnach „nicht mehr zu retten". Auf dem Pilzbelag bilden sich Pilzsporen, die für eine weitere Verbreitung der Krankheit sorgen. Erkrankte Blätter und ganze Triebspitzen verkümmern. Im Juni/Juli werden die sich neu bildenden Knospen infiziert. Der Echte Mehltau-Pilz überwintert an Gehölzen, überwiegend als Pilzgeflecht zwischen den Knospenschuppen in den befallenen Knospen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Bei einer Neupflanzung sollten weniger empfindliche Sorten bevorzugt werden. Fragen Sie in der Baumschule gezielt nach Mehltau-resistenten oder -toleranten Sorten. Beim Winterschnitt sollten Sie die befallenen Triebspitzen rigoros bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Unmittelbar nach dem Austrieb müssen die erkrankten Blatt- bzw. Blütenbüschel schnellstens zurückgeschnitten werden, bevor die sich dort bildenden Sporen zur Verbreitung der Krankheit führen können. Entwicklungszyklus Apfelmehltau (Zeichnungen: Margarete Griegel, aus: „Mein gesunder Obstgarten") Flankierend zu den Schnittmaßnahmen (blauer Balken) sollten spätestens bei Befallsbeginn die empfindlichen Sorten in regelmäßigen Abständen mit Fungiziden behandelt werden (roter Balken). Zur Zeit sind für „Hausund Kleingartenbereich" an Äpfeln, Stachelbeeren (Stachelbeermehltau) und Reben (Oidium) nur schwefelhaltige Produkte zugelassen. An Ziergehölzen dürfen zusätzlich Pilzfrei Saprol und Baymat Rosenspritzmittel angewendet werden. Regelmäßige Behandlungen mit Pflanzenstärkungsmitteln, wie z. B. Neudo-Vital oder Pflanzen Saprol, erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen die Krankheit.
Gall-Pockenmilben
Wenn im vergangenen Jahr die Bäume bzw. Sträucher durch die Gall- bzw. Pockenmilben befallen waren, muss davon ausgegangen werden, dass die winzigen saugen den Schädlinge in den Gallen und Knospen überwintert haben und während sowie nach dem Austrieb aus ihren Verstecken auswandern werden, um an jungen Blättchen zu saugen. Die Knospen der Haselnusssträucher und die der Johannisbeeren schwellen zu den so genannten Rundknospen. Diese sollen unbedingt, am besten noch vor dem Austrieb, ausgebrochen werden.
Johannisbeergallmilben
Bei starkem Befall müssen Sie alle befallenen Triebabschnitte ausschneiden oder sogar einen radikalen Verjüngungsschnitt durchführen. Herausgebrochene bzw. ausgeschnittene Pflanzenteilemüssen unbedingt entfernt und am besten verbrannt werden. Auf den Blättern der Weinreben, Pflaumen-, Birn-, Walnuss-, Ahorn- oder Lindenbäume bilden sich als Folge der Saugtätigkeit der Milben pockenartige Erhebungen. Bei einem schwachen Befall reicht es, die befallenen Blätter systematisch zu entfernen. Bei einem starken Befall im Vorjahr sollten, flankierend zu der Entfernung der Rundknospen, zwei bis drei Spritzbehandlungen mit dem rapsölhaitigen Schädlingsfrei Naturen in Erwägung gezogen werden. Die erste Behandlung sollte zu Beginn des Austriebes und die weiteren ein bis zwei in jeweils zehn- bis 14-tä-gigen Abständen durchgeführt werden. Während der Blütezeit wird nicht gespritzt,
Beutelgallmilbe
Auf der Blattunterseite, vor allem am Blattrand, bilden sich im Frühjahr anfangs grünliche, beutelförmige Wucherungen (Gallen) von 1 bis 3 mm Größe, die sich zum Sommer hin rötlich verfärben. Bei sehr starkem Befall kann es in seltenen Fällen auch an Früchten zu leichten Schäden durch Vernarbungen kommen. Die Früchte können aber ohne weiteres verzehrt werden.
Die genannten Schadsymptome werden durch eine winzig kleine Gallmilbe verursacht, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Die Tiere überwintern in den Knospen und befallen mit beginnendem Austrieb der Gehölze die jungen Blätter. Im Laufe des Sommers vermehren sie sich und suchen sich zum Herbst hin wieder ihre Winterverstecke unter Knospenschuppen
Als Zwischenwirt fungieren einige Wacholderarten. Aber hier fangen die 'Probleme' schon an. Zum einen (wenns genau sein soll) ist eigentlich die Birne der Zwischenwirt und einige Wacholderarten, wie z.B. der Sadebaum, der Wirt. Gut, das ist vielleicht für die Praxis nicht so von Bedeutung. Es sind aber keineswegs alle Wacholderarten und -sorten (Zwischen)Wirt und nicht alle die es sind, funktionieren im Sinne des Pilzes wirklich gut. Und es mehren sich Beobachtungen, die darauf hindeuten, dass der Entwicklungszyklus des Birnengitterrostes nicht zwanghaft auf "den Wacholder" angewiesen ist. Heisst: Entweder gibt es noch andere (möglicherweise unbekannte) Wirte oder der Pilz kann auf diesen Entwicklungsschritt auch verzichten bzw. diesen in modifizierter Form auf der Birne selber durchführen.
Wie bei allen Lebewesen unterliegen die Populationen des Birnengitterrostes Schwankungen, d.h. der Befall ist von Jahr zu Jahr verschieden. Dieses Jahr konnte ich z.B. mehrere Bäume als nur gering befallen sehen, die in den letzten Jahren keine einzige Frucht mehr zur Reife brachten und mir liegen auch die Beobachtungen mehrer (Hobby)Gärtner/innen vor, die in ähnlicherweise beobachteten. Diese Beobachtungs'material' hat aber eine statistisch zu geringe Grösse, um es verallgemeinern zu können.
Wenn auf chemische Bekämpfungsmittel verzichtet werden soll, ist eine
Bekämpfung ausserordentlich schwierig. Ansätze können sein: Rodung der als Zwischenwirt in Frage kommenden Wacholderarten.
Günther Langer nennt bei den Gartenfreunden (gartenfreunde.de) auf der von ihm geschriebenen Seite über den Birnengitterrost folgende Arten bzw. Sorten:
Stark anfällige Sorten:
J. chinensis 'Keteleeri', J. chinensis 'Robusta Green', J. chinensis 'Pfitzeriana', J. chinensis 'Pfitzeriana Aurea', J. chinensis 'Pfitzeriana Compacta', J. sabina 'Blue Danube', (J. sabina 'Blue Donau'), J. sabina 'Tamariscifolia', J. scopulorum 'Blue Haven'
Mittlere Anfälligkeit:
J. chinensis 'Mathot', J. chinensis 'Pfitzeriana Old Gold', J. sabina 'Arcadia'
Geringe bis sehr geringe Anfälligkeit: J. chinensis 'Parsonii', J. sabina 'Broadmoor', J. sabina 'Buffalo', J. sabina 'Rockery Gem', J. sabina 'Tamariscifolia Select', J. scopulorum 'Wichita Blue', J. virginiana 'Skyrocket', J. virginiana 'Grey Owl'
Nicht anfällige Sorten:
J. chinensis 'Plumosa Aurea', J. communis 'Hornibrooki', J. communis 'Repanda', J. squamata 'Blue Carpet', J. squamata 'Blue Star'}
Bei der derzeitig recht schlechten Informationslage bezüglich dieses Rostpilzes sollte man eine derartige Auflistung kritisch lesen - sie ist zwanghaft unvollständig (insbesondere bei dem riesigen Wacholder-Sortiment, das die mitteleuropäischen Baumschulen vertreiben).
Bei kleinen Bäumen mechanische Bekämpfung durch Entfernung des befallenen Laubes und Verbrennung desselben oder Lagerung weit entfernt von der Birne.
Allgemeine Stärkungsmassnahmen wie das Wässern in Trockenzeiten, Bodenverbesserung und andere Standortoptimierungen scheinen zum Rückgang des Befalls beitragen zu können (ein Tip der allgemein die Schadwirkungen von anderen Pilzen wie z.B. Echtem oder Falöschem Mehltau reduzieren kann).
Leider sind diese 'Biotips' insbesondere bei starkem Befallsdruck nur von eingeschränkter Wirksamkeit.
Durch die feuchte Witterung der letzten Wochen beobachten viele Hobbygärtner auf den Blattoberseiten der älteren Tomatenblätter graugrüne Flecken, die bald braun werden. Diese breiten sich meist über das ganze Blatt aus und später bilden sich auch auf den Früchten tiefgehende braune Flecken.
Nur manchmal, bei feuchter Witterung, zeigt sich auf den Blattunterseiten ein grauweißer Schimmelrasen. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Pilzerkrankung. Dieser Pilz wird durch "Zuflug", auch von Kartoffeln aus, übertragen.
Für die Bekämpfung ist nun wichtig zu wissen, dass der Befall nur bei feuchter Blattoberseite möglich ist. Eine immer trockene Pflanze kann nicht krank werden. Deshalb dürfen Tomaten nie über das Laub gegossen werden. Lediglich der Boden wird befeuchtet. Ideal wäre also hier ein kleines, warmes, gut gelüftetes Gewächshaus.
Eine vorbeugende Maßnahme gegen diese "Samtfleckenkrankheit" wäre bereits die Auswahl von Sorten, welche nicht so schnell befallen werden. Hier sind die Sorten "Estrella", "Creon" oder die Kirschtomate "Sweet 100" zu nennen. Auch die Pflanzung an der Südwand eines Hauses oder Garage mit leicht vorstehendem Dach bringt einen gewissen Schutz.
Käufliche Tomatenhauben mit Schlitzen sind ein guter Kompromiss. Tagsüber sollte man diese Hauben hoch ziehen, bei anhaltend trockenem Wetter, ohne Taubildung können die Folien ganz entfernt werden.
Eine zu enge Pflanzung fördert die Kraut- und Braunfäule, da die Tomaten nicht so leicht abtrocknen können. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, sämtliche Geiztriebe und die unteren Blätter bis zu einer Höhe von 30 cm zu entfernen.
Blüten, Blätter und Triebspitzen beginnen zu welken und vertrocknen. Der pilzliche Erreger der Monilia-Spitzendürre überwintert an kranken Trieben und Fruchtmumien. Im Frühjahr werden die Pilzsporen auf die Blüten verfrachtet und führen zum Absterben von Blütenbüscheln und Zweigen.
Besonders anfällig ist die Sauerkirsche / Schattenmorelle
Gegenmaßnahmen
Abgestorbenes Holz, faulende Früchte und
Fruchtmumien müssen entfernt werden. Der Rückschnitt an erkrankten Trieben sollte 10 bis 20 cm ins gesunde Holz erfolgen. Bei jährlich sehr starkem Befall und empfindlichen Sorten empfiehlt sich eine 2-3 malige Spritzung mit hierfür zugelassenen Präparaten ab Blühbeginn.
Die Triebspitzen sind mit einem mehlig weißen Belag überzogen und bleiben im Wachstum zurück. Im weiteren Jahresverlauf wird auch an den Früchten der Pilzbefall sichtbar. Der Amerikanische Stachelbeermehltau gehört zur Gruppe der Echten Mehltaupilze. Befallen werden Stachelbeeren und Schwarze Johannisbeeren. Die Überwinterung des Pilzes kann in befallenen Knospen (Stachelbeeren) oder im Falllaub (Johannisbeeren) erfolgen. Feuchtwarme Witterungsbedingungen fördern den Befall.
Gegenmaßnahmen
Entfernen der befallenen Triebspitzen. Regelmäßiges Auslichten der Sträucher. Bei Neupflanzungen sollten widerstandsfähige Sorten wie z.B. Invicta, Rokula, Remarka, etc. bevorzugt werden. Behandlungen mit zugelassenen Mitteln müssen ab Blüte bis Triebabschluß.
Im Verlauf des Sommers entstehen auf der Blattunterseite gelbe Pusteln. Auf der Oberseite bilden sich gelbe Flecke. Die Sträucher verlieren durch den Befall vorzeitig ihre Blätter. Die gesamte Pflanze wird hierdurch geschwächt. Der Erreger dieser Krankheit ist ein wirtswechselnder Pilz, der sowohl fünfnadelige Kiefern, als auch die Johannisbeeren befällt.
Gegenmaßnahmen
Kieferntriebe mit Blasenrostbefall in der Nähe der Schwarzen Johannisbeere sollten entfernt werden. Ein bis 2 Behandlungen mit dafür zugelassenen Mitteln, beginnend etwa Anfang Juni können die Krankheit weitgehend verhindern.
Die Jungfrüchte entwickeln sich nach der Blüte zu länglichen, flachgedrückten Gebilden. Die Samen innerhalb dieser Früchte sind verkümmert. Die Oberfläche der Früchte ist von einem weißlichen Belag überzogen.
Die Taschenkrankheit wird durch den Pilz Taphrina pruni hervorgerufen. Bei entsprechend feuchten Witterungsbedingungen während der Blüte werden die Fruchtknoten infiziert und zu dem beschriebenen anormalen Wachstum angeregt. Der Pilz überwintert an den Trieboberflächen und an Fruchtmumien.
Gegenmaßnahmen
- Sortenwahl (sehr anfällige Sorten sind Ortenauer und Hauszwetschge)
- Befallenen Früchte absammeln und vernichten
- 1-2 Behandlungen mit zugelassenen Mitteln kurz vor und während der Blüte